ALLE SECHZEHN JAHRE IM SOMMER — TRILOGIE DES VERÄNDERTEN LEBENS
Theater am Alten Markt (TAM)
PREMIERE 15.09.13 // ZUM LETZTEN MAL 22.06.14
»Wir hatten doch in ihrem Alter Besseres zu tun, als zu Hause rumzuhängenund unsere Eltern zu schikanieren, wir wollten was, wollten in die Welt mit unserer Wut!« Deutschland, damals, 1974, als man noch politisch aktiv, die Liebe noch frei und der Osten noch rot war. Der erste Teil der Trilogie des veränderten Lebens heißt Die wilden Parties unserer Eltern und beschreibt das Leben einer achtköpfigen ...
»Wir hatten doch in ihrem Alter Besseres zu tun, als zu Hause rumzuhängenund unsere Eltern zu schikanieren, wir wollten was, wollten in die Welt mit unserer Wut!« Deutschland, damals, 1974, als man noch politisch aktiv, die Liebe noch frei und der Osten noch rot war. Der erste Teil der Trilogie des veränderten Lebens heißt Die wilden Parties unserer Eltern und beschreibt das Leben einer achtköpfigen WG in Berlin-Charlottenburg. In der Küche tagt das »Plenum« zur Klärung der gesamtpolitischen Weltlage, der Frauenfrage, der Stehpinkel- und der Abwasch-Debatte. Die Bewohner sind Typen ihrer Zeit; sie sind politisch aktiv, dauerpleite, Frauenrechtler, Konzept-Künstler, Langzeitstudenten mit Drogenproblemen und haben diverse Affären, die unter dem Namen »freie Liebe« laufen. 1990, 16 Jahre später, trifft man sich wieder, am gleichen Ort, in ähnlicher Konstellation und doch ist alles anders. Die Mauer ist gefallen, man ist zu Geld gekommen und von Drogen auf Alkohol umgestiegen. Die Kinder sind inzwischen fast erwachsen, aber was in der eigenen Jugend richtig und gut war, scheint jetzt abwegig und gefährlich. Nur die alten Affären, sie haben gehalten. 2006, weitere 16 Jahre später: Einige Lebensentwürfe haben in Sackgassen geführt, andere zum Erfolg; alles ist anders im Vergleich zu den revolutionären Zielen von 1974. Frühere Jugendsünden haben sich inzwischen zu handfesten Lebenslügen ausgewachsen. Im Ausnahmezustand einer dritten Begegnung der Weggefährten kommen diese ans Tageslicht und ihr Weltbild gerät endgültig ins Wanken. Es ist Platz für Neues. Die Kinder glauben an das kleine Glück, an Vertrauen und Sicherheit. Ist es besser? Ist es schlechter? Nein, nur anders. Die Zeiten haben sich geändert. John von Düffel beschreibt in Alle sechzehn Jahre im Sommer anhand der Eckdaten der deutschen WM-Siege von 1974 und 1990 und des Fußball-Sommermärchens von 2006 drei Ausschnitte der jüngsten Geschichte und das jeweils veränderte Lebensgefühls zweier Generationen.THEATER ZUR WMFür eingefleischte Fans hat das Theater Bielefeld zudem noch ein besonderes Angebot: Wer zu einer Vorstellung von Ersatzbank oder von Alle 16 Jahre im Sommer mit einem Fußball-Trikot bekleidet kommt, erhält ein Freigetränk.
- Inszenierung Michael Heicks
- Bühne Annette Breuer
- Kostüme Anna Sörensen
- Dramaturgie Viktoria Göke
- Regieassistenz & Abendspielleitung Gwendolyn Moores
- TEIL I Die wilden Partys unserer Eltern oder Wie ich auf die Welt kam
- Jochen Streul Thomas Wolff
- Sabine Petzold Christina Huckle
- Hans-Helge Bousset Anton Pleva
- Magda Müller Judith Patzelt
- Carlo Harms Oliver Baierl
- Elke Rückert Julia Friede
- Heidrun Werner Carmen Priego
- Lambert Scholz Janco Lamprecht
- TEIL II Wiedervereinigung oder Wie ich meine Unschuld verlor
- Sabine Streul Christina Huckle
- Ilona Streul Judith Patzelt
- Bastian Rückert Janco Lamprecht
- TEIL III Sommermärchen oder Wie ich erwachsen wurde
- Juan Pablo Anton Pleva
- Bastian Harms Janco Lamprecht
- Meike Julia Friede