Hexenjagd
Stadttheater Bielefeld
Premiere 10.09.16
Das Vieh rennt herrenlos über die Straßen von Salem, verlassene Höfe, verwahrloste Felder. Es hat Tote gegeben, viele Tote. Was ist geschehen? Eines Nachts werden die jungen Mädchen des Ortes bei rituellen Tänzen in den Wäldern überrascht. Einige von ihnen verstummen, bekommen Fieber, werden von Krämpfen geschüttelt. Unsicherheit macht sich in dem streng puritanischen Dorf breit, ob es sich um ...
Das Vieh rennt herrenlos über die Straßen von Salem, verlassene Höfe, verwahrloste Felder. Es hat Tote gegeben, viele Tote. Was ist geschehen? Eines Nachts werden die jungen Mädchen des Ortes bei rituellen Tänzen in den Wäldern überrascht. Einige von ihnen verstummen, bekommen Fieber, werden von Krämpfen geschüttelt. Unsicherheit macht sich in dem streng puritanischen Dorf breit, ob es sich um eine Krankheit oder doch um einen Fall von Teufelsanbetung handelt. Der bekannte Exorzist Reverend Hale wird beauftragt, die mysteriösen Ereignisse zu untersuchen und stellt die Mädchen zur Rede. Doch statt auszusagen, beginnen sie, andere Frauen des Dorfes zu beschuldigen. Der Hexenprozess entwickelt eine tödliche Dynamik. Denunziationen, Misstrauen und Paranoia greifen um sich. Das allgemeine Klima der Angst eignet sich hervorragend, um alte Rechnungen zu begleichen. Die Mädchen um Abigail Williams mutieren von Beschuldigten zu Anklägerinnen und genießen ihre Macht. So bezichtigt Abigail auch bald John Proctors Ehefrau Elisabeth der Hexerei, damit sie John, mit dem sie eine Affäre hatte, endlich heiraten kann. Dutzende Frauen werden verhaftet, Todesurteile werden verhängt. Allmählich gleicht der Ort einem Krisengebiet, das Gericht verfängt sich in Widersprüchen, die Lügen der Mädchen werden offenbar. Doch ist die Logik der Eskalation noch aufzuhalten? Arthur Millers Stück entstand 1953 auf dem Höhepunkt der Kommunistenverfolgung in den USA und bezieht sich auf einen realen Fall neuzeitlicher Hexenverfolgung, der sich 1692 in Salem, Massachusetts ereignete. Die Frage, wie aus Ängsten ein Klima der Gewalt entstehen kann, in dem Lügen und haltloser Verfolgung Tür und Tor geöffnet sind, hat bis in unsere Gegenwart nicht an Aktualität eingebüßt.TIPP: Auf unserem Blog lesen Sie mehr zur Aktualität des Stückes im Artikel »Das Spiel mit der Angst«.
- Inszenierung Dariusch Yazdkhasti
- Bühne Anna Bergemann
- Kostüme Katharina Kromminga
- Musik Wolfgang Siuda
- Dramaturgie Franziska Betz
- John Proctor Thomas Wehling
- Elizabeth Proctor Christina Huckle
- Abigail Williams Laura Maria Hänsel
- Mary Warren Henriette Nagel
- Reverend John Hale Jakob Walser
- Reverend Samuel Parris Stefan Imholz
- Richter Hathorne Lukas Graser
- Danforth, Stellvertreter des Gouverneurs Thomas Wolff
- Giles Corey Oliver Baierl
- Ann Putnam Hannah von Peinen
- Thomas Putnam Sebastian Graf
- Ezekiel Cheever Guido Schikore
- Mercy Lewis Brit Dehler
- Betty Parris Leona Dölger