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Vorankündigungen - Deutsche Oper Berlin

Zwischen Politthriller und Kriminalstück, tragischem Liebesdrama und packendem Psychogramm bewegt sich Umberto Giordanos FEDORA. Vorlage bildete das gleichnamige Theaterstück von Victorien Sardou, eben jenem französischen Dramatiker, der schon für Puccinis TOSCA Pate stand. Die umjubelte Uraufführung von FEDORA 1898 im Mailänder Tetro Lirico wurde zum musikhistorischen Großereignis, verhalf sie doch einer der größten Sängerlegenden zum Durchbruch: Enrico Caruso, welcher der heute berühmtesten Nummer, der Arie „Amor ti vieta“, einen Platz im kollektiven Gedächtnis verschaffte. In der Folge eroberte das Werk die internationale Opernwelt und wurde bald schon in Wien, Paris, Hamburg und an der New Yorker MET gespielt. Als größter Erfolg Giordanos neben ANDREA CHÉNIER begeistert FEDORA bis heute mit üppigen Klangfarben und ikonischen Melodien. Dabei wird im Geiste des Fin de Siècle eine weltbürgerliche Elite gezeichnet, deren private Verstrickungen ins Kreuzfeuer politischer Machenschaften geraten. In St. Petersburg erwartet Fürstin Fedora Romazoff freudig ihre Vermählung mit dem Grafen Wladimir Andrejewitsch, doch noch am Abend vor der Hochzeit verliert sie diesen in einem Schusswechsel. Als sie dem mutmaßlichen Mörder, Graf Loris Ipanoff, der Russland aus politischen Gründen verlassen musste, nach Paris folgt, um ihn zu stellen, gesteht dieser die Tat und seine Liebe zu ihr. Jedoch habe er seine eigene Frau beim Ehebruch in flagranti erwischt – mit Fedoras Gatten, der daraufhin das Feuer eröffnete. So war es lediglich Notwehr gegen den Untreuen. Für Fedora kommt diese Auskunft zu spät, denn sie hat bereits die russische Polizei auf Loris’ Familie angesetzt. Zurückgezogen in den Schweizer Alpen holt diese Tatsache das Liebespaar ein, sodass die reumütige Fedora keine andere Wahl sieht, als sich das Leben zu nehmen.

Musikalische Leitung: John Fiore
Inszenierung: Christof Loy
Bühne, Kostüme: Herbert Murauer
Licht: Olaf Winter
Video: Velourfilm AB
Chöre: Thomas Richter

Mit Vida Miknevičiūtė, Julia Muzychenko, Jonathan Tetelman, Navasard Hakobyan, Arianna Manganello, Matthew Peña, Michael Dimovski, Artur Garbas, Volodymyr Morozov, Tobias Kehrer, Michael Bachtadze, Chris Reynolds, Benjamin Dickerson u. a.; Chor und Orchester

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass FEDORA aufgezeichnet wird. Die Vorstellungen am 30. November und 2. Dezember wurden in Bild und Ton aufgezeichnet. Es entsteht eine Blu-ray dieser Produktion als Zusammenarbeit zwischen EuroArts, dem rbb und der Deutschen Oper Berlin. 

Die BigBand der Deutschen Oper Berlin feiert ihr 20-jähriges Jubiläum und widmet sich dem französischen Jazz. Während der deutschen Besatzung stand er für Freiheit und Widerstandsgeist, in der Nachkriegszeit wurde er zum Soundtrack des Existentialismus und Ausdruck des Lebensgefühls einer ganzen Generation: In den Nachtclubs von Saint-Germain-des-Prés trafen Musiker wie Miles Davis und Sidney Bechet auf Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Boris Vian. Juliette Gréco war die unumstrittene Muse der Bohème – und für viele Jazzer aus den USA wurde Paris zum Sehnsuchtsort jenseits von Rassentrennung und McCarthy-Ära. Die BigBand der Deutschen Oper Berlin feiert den Geist jener Jahre mit Musik von Michel Legrand, Jacques Brel, Boris Vian und Django Reinhardt.

Musikalische Leitung: Manfred Honetschläger
Solo-Gitarre: Biréli Lagrène
Chansons: Thomas Pigor
Vocals, Violoncello: Mathilde Vendramin
Mit der BigBand der Deutschen Oper Berlin

Wir freuen uns sehr, unsere Kooperation mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg und EuroArts auch beim diesjährigen BigBand-Konzert im Rahmen des Musikfest Berlin fortzusetzen. „Jazz de Paris“ in der Philharmonie Berlin wurde am 20. September 2025 vom rbb aufgezeichnet und wird als CD und digital auf allen bekannten Streaming-Plattformen erscheinen.

„Jazz de Paris“ erscheint am 16. Januar 2026 beim Label EuroArts
Die Single-Auskopplung „Je bois“ erscheint am 19. Dezember 2025.

Die Uraufführung von Richard Strauss’ achter Oper INTERMEZZO löste bei Kritik und Publikum Irritationen aus: Statt auf mythische oder antike Stoffe zurückzugreifen, hatte der Komponist diesmal in kaum verhüllter Form sein eigenes Eheleben auf die Bühne gebracht und damit die Grenze zwischen Privatem und Öffentlichem provokativ überschritten. Übersehen wurde dabei, dass Strauss mit INTERMEZZO wieder einmal zeigte, dass er die aktuellen Trends des Musiktheaters seiner Zeit nicht nur aufmerksam verfolgte, sondern sie auch in sein persönliches Ausdrucksspektrum integrierte. Denn tatsächlich ist INTERMEZZO Strauss’ Antwort auf das Bedürfnis des Publikums der Zwanziger Jahre, neue, „moderne“ Opernstoffe auf der Bühne zu erleben, und steht daher in einer Reihe mit den Zeitopern von „Avantgardisten“ wie Arnold Schönberg (VON HEUTE AUF MORGEN) und Paul Hindemith (NEUES VOM TAGE). Anders als diese bleibt Strauss jedoch seiner klassisch-tonalen Tonsprache auch bei diesem Stoff treu und schafft vor allem mit der Hauptpartie der Komponistengattin Christine ein weiteres Exemplar seiner berühmten, mit silbrigen Kantilenen strahlenden Sopranpartien.

Und wie sich hinter dieser Christine Strauss’ Gattin Pauline verbirgt, so steckt auch in ihrem Bühnengatten, dem gefragten Kapellmeister Robert Storch, Richard Strauss selbst – und auch die Verwechslung, die die Ehe der beiden an den Rand des Scheiterns bringt, beruht auf einem tatsächlichen Vorfall. Es ist, wie oft in Komödien, ein fehlgeleiteter Brief einer Frau von moralisch zweifelhaftem Ruf, der Christine zur festen Überzeugung gelangen lässt, dass ihr Mann sie betrügt. Erst nach Aufklärung des Missverständnisses stellt sich wieder der häusliche Frieden ein. Doch ist dieser Vorfall in INTERMEZZO eher ein Anlass, das facettenreiche und psychologisch einfühlsame Porträt einer Frau zu zeichnen, die mit ihrem unausgefüllten Dasein hadert, sich andererseits aber auch durch ihre Rolle als fürsorgliche Ehefrau eines erfolgreichen Musikers definiert.

An der Deutschen Oper Berlin ist INTERMEZZO der Mittelteil einer Richard-Strauss-Trilogie, in der Regisseur Tobias Kratzer verschiedene Stadien einer Paarbeziehung unter die Lupe nimmt. Nachdem in ARABELLA die Schwierigkeiten des Beginns Thema waren, widmet sich INTERMEZZO nun den „Mühen der Ebene“. Und wie in ARABELLA entdeckt Kratzer auch hier eine Modernität, die den Stoff auch für das 21. Jahrhundert interessant macht: Auf der einen Seite die Frau, die nach einem Lebensinhalt jenseits der Gattinnenrolle sucht und sich doch nicht von ihrem Mann lösen kann, auf der anderen Seite der Mann, der seine Dominanz auch dadurch demonstriert, indem er seine Frau zur Kunstfigur macht und dadurch seine Sicht der Beziehung verewigt. Denn nicht zuletzt setzt Strauss hier dem eigenen Künstlertum in Gestalt umfangreicher sinfonischer Zwischenspiele ein Denkmal – und auch das wird Thema der Inszenierung sein.

Musikalische Leitung: Sir Donald Runnicles
Inszenierung: Tobias Kratzer
Bühne, Kostüme: Rainer Sellmaier
Licht; Stefan Woinke
Video: Jonas Dahl, Janic Bebi

Mit Philipp Jekal, Maria Bengtsson, Elliott Woodruff, Anna Schoeck, Thomas Blondelle, Clemens Bieber, Markus Brück, Nadine Secunde, Joel Allison, Simon Pauly, Tobias Kehrer, Lilit Davtyan; Orchester der Deutschen Oper Berlin

Die Vorstellungen von INTERMEZZO am 25. April, 1. und 5. Mai 2024 werden von radio3 (vormals rbb Kultur) und Naxos aufgezeichnet. 

Die DVD / Blu-ray ist am 14. November 2025 erschienen.
Die CD erscheint im Juni 2026.

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