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Spielplan - Deutsche Oper Berlin

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Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr

Bernhard Gander (*1969) / Serhij Zhadan (*1974)

Informationen zum Werk

Musiktheater von Bernhard Gander;
Text von Serhij Zhadan in einer Übersetzung von Claudia Dathe
Premiere in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin am 21. Mai 2022

empfohlen ab 14 Jahren

ca. 100 Minuten / Keine Pause

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

ab 14 Jahren
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Besetzung
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Koproduktion der Münchener Biennale mit der Deutschen Oper Berlin; Kompositionsauftrag der Münchener Biennale und des Ensemble Modern

Besetzung
Zum Inhalt

Hörst du die Stimmen all jener, die es nicht über die Grenze geschafft haben?
Die Stimmen der Zurückgesetzten und Entmutigten?
Die wütenden Stimmen jener, die der Falle nicht entronnen sind,
denen nur wenige Meter bis zur Rettung fehlten?

Wie kannst du jetzt schlafen mit diesen Stimmen im Schädel?
Wie kannst du jetzt den anbrechenden Morgen beobachten, wissend,
dass jenseits des Horizonts jene zurückgeblieben sind,
die dem Lauf der Sonne nicht folgen konnten?

Osteuropa gleicht einem Fegefeuer.
Ein hoher Pass, an dem ganze Herden erfrieren.
Ein Bahnhof, von dem niemand abreist.
Ein Markt, auf dem man Freude kaufen kann.
(Aus dem Libretto von Serhij Zhadan)


Grenzen sind Linien, die die Angst der Menschen nachzeichnen. Übertritt man sie, gelangt man in das Land zwischen den Grenzen, in eine Zone des Transits, in der es weder eine Möglichkeit zum Neubeginn noch eine Chance auf einen Davor gibt: Hier warten zwei Männer in einer Gefängniszelle auf ihre Abschiebung. Beide erwartet ein Gerichtsverfahren im Heimatland. Am Tag der Abschiebung wird ihnen klar, dass es keinen Unterschied macht, ob sie in die Fremde aufbrechen oder in die Heimat zurückkehren – niemand erwartet sie.

In eindringlichen Worten schildert Serhij Zhadans Libretto zur Uraufführung von LIEDER VON VERTREIBUNG UND NIMMERWIEDERKEHR die dramatischen Auswirkungen von Krieg, Vertreibung und Flucht auf das menschliche Individuum. Dazu nimmt er die existenziellen Herausforderungen des russisch-ukrainischen Verhältnisses als Ausgangspunkt seines Librettos und entwirft darin exemplarische Flucht- und Vertreibungserfahrungen in einem Zusammenspiel von chorischen Passagen und kurzen dialogischen Alltagssituationen. Für die bereits vierte Koproduktion der Deutschen Oper Berlin mit der Münchener Biennale verantwortet der österreichische Komponist Bernhard Gander die Komposition auf den Text von Serhij Zhadan und entwickelt in gemeinsamer Arbeit mit der Regisseurin Alize Zandwijk sowie Solist*innen des Ensemble Modern und der Deutschen Oper Berlin ein neues Musiktheater.

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er gilt als eine der bekanntesten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. In seinen mehr als ein Dutzend Gedichtbänden, Romanen und Erzählungen hat er sich immer wieder mit Krieg und Auflösung beschäftigt, in eindringlichen und berührenden Bildern das Lebensgefühl in der Ostukraine beschrieben und unerbittlich daran erinnert, dass für die Bevölkerung im Donbass seit 2014 Krieg bittere Realität ist. „Internat“, sein letzter Roman, zeigt den Krieg in dichten atmosphärischen Szenen als etwas, das keinerlei Sinn stiftet, gerade deshalb aber das ganze Leben verändert. Für „Die Erfindung des Jazz im Donbass“ wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. Zhadan lebt in Charkiw. Seine Werke werden bei SUHRKAMP verlegt. Das Libretto, das der Lyriker und Prosaautor für die Münchener Biennale und die Deutsche Oper Berlin geschrieben hat, ist sein erstes Werk für die Bühne. Als Sänger der Band Sobaki v kosmosi (Hunde im Weltraum) spielte er vor Soldaten im ukrainischen Kriegsgebiet.

Bernhard Gander ist ein etablierter Komponist der Neuen Musik und entzieht sich zugleich klaren Genrezuschreibungen. Er sprengt Gattungsgrenzen und erschafft durch die Verbindung von Neuer Musik und Heavy Metal auf formaler, klanglicher, gestischer und energetischer Ebene Werke von größter Plastizität und Ausdruckskraft. Ganders Werke wurden unter anderen im Wiener Konzerthaus, bei den Wiener Festwochen, beim steirischen herbst, den Klangspuren, Transart Bozen, bei den Donaueschinger Musiktagen, Wien modern, Musica Strasbourg, den Wittener Tagen für neue Kammermusik oder der Biennale München aufgeführt. Er ist Träger des Musikförderungspreises der Stadt Wien für Komposition 2004, des Erste-Bank-Kompositionspreises 2005, des SKE Publicity Preis 2009 und erhielt das Staatsstipendium für Komposition. Für melting pot, uraufgeführt bei den Wiener Festwochen 2012, erhielt Bernhard Gander den Ernst-Křenek-Preis.

Die Schauspielregisseurin Alize Zandwijk bildete ab 1998 mit Guy Cassiers die künstlerische Leitung des Rotterdamer Ro Theater. Seit 2003 inszeniert sie regelmäßig in Deutschland, u. a. am Thalia Theater und am Deutschen Theater Berlin. Am Theater Bremen gab sie in der Spielzeit 2012/13 ihr Debüt mit Dea Lohers „Das Leben auf der Praça Roosevelt“, es folgten u. a. Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ und Arne Sierens „Mädchen und Jungen“. Seit der Spielzeit 2016/17 ist sie leitende Regisseurin im Schauspiel am Theater Bremen und inszenierte u. a. Hauptmanns „Die Ratten“, Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“, den spartenübergreifenden Tanzabend „Golden Heart“ und „Amour“, Tom Lanoyes „Gas – Plädoyer einer verurteilten Mutter“, Tolstojs „Auferstehung“ oder „Mütter - Geschichten von Bremer Frauen aus aller Welt“.

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