Giacomo Meyerbeer "Les Huguenots" Act IV, no. 23B, beginning of "Benediction of the Swords" - Deutsche Oper Berlin
Dr. Takt ist unser Mann hinter der Partitur. Er kennt die besonderen Stellen und zeigt sie uns. Diesmal:
Giacomo Meyerbeer: „Les Huguenots“ – Akt IV, Nr. 23 B, Beginn „Schwerterweihe“
Erleben Sie hier die fünfte Folge unserer Videoreihe mit Dr. Takt

Les Huguenots
Grand Opéra von Giacomo Meyerbeer
Musikalische Leitung: Alexander Vedernikov
Inszenierung: David Alden
Mit Liv Redpath, Seth Carico, Philipp Jekal, Olesya Golovneva, Irene Roberts, Anton Rositskiy, Andrew Harris u. a.
2., 9. Februar; 1., 8. März 2020
Mit der „Schwerterweihe“ versuchen die Anführer der katholischen Partei Frankreichs das Massaker an den französischen Protestanten in der Bartholomäusnacht religiös zu rechtfertigen. Basis der Szene ist ein nervös voranschreitender punktierter Rhythmus. Über diesen legt Meyerbeer eine Melodie, die mit den lang gehaltenen Tönen As und B beginnt, um dann im punktierten Grundrhythmus zum Grundton zurückgeführt zu werden. Interessant ist, wie hier Spannung aufgebaut wird. Der Tenor wechselt vom As aufs B, die anderen Männerstimmen singen weiterhin ein As. Damit erklingt auf schwerer Zählzeit am Taktbeginn die Dissonanz As-B, die erst später als Vorhalt in die Terz G-B aufgelöst wird. So ein Vorhalt ist nichts Ungewöhnliches. Wohl aber die Art, wie er eingeführt wird. Nicht indem sich eine absteigende Melodielinie auf eine Unterstimme „zubewegt“, sondern indem sie von einem gemeinsamen Ausgangston aufsteigt. So entsteht ein markanter Klangmoment als Chiffre für die spannungsgeladene Szene.
