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VON DER LANGEN REISE AUF EINER HEUTE ÜBERHAUPT NICHT MEHR WEITEN STRECKE

Casa (Schauspiel Essen)

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Veranstaltungsort
Casa (Schauspiel Essen) Theaterpassage, Theaterplatz 7, 45128 Essen 45127 Essen www.schauspiel-essen.de/ Veranstaltungsort

Bühnentext für fünf Frauen von Henriette Dushe Siegerstück der 3. Essener Autorentage „Stück auf!“ 2014

Ohne Verheißung wandert keiner aus. Am Anfang ist alles geprägt vom Aufbruchswillen des Vaters. Für sich und seine Familie erträumt er ein anderes besseres Leben, akribisch fertigt er Listen des umzuziehenden Hab und Guts an, räumt stumme Zweifel aus dem Weg und macht die Kinder stark gegen die Schikanen der Staatsgetreuen. Eine Zugfahrt ohne Rückfahrschein aus der DDR, aus „Dunkeldeutschland“ in ...
Ohne Verheißung wandert keiner aus. Am Anfang ist alles geprägt vom Aufbruchswillen des Vaters. Für sich und seine Familie erträumt er ein anderes besseres Leben, akribisch fertigt er Listen des umzuziehenden Hab und Guts an, räumt stumme Zweifel aus dem Weg und macht die Kinder stark gegen die Schikanen der Staatsgetreuen. Eine Zugfahrt ohne Rückfahrschein aus der DDR, aus „Dunkeldeutschland“ in die bunte BRD steht bevor. „Auf freiem Feld, in den Furchen eines abgeernteten gelb-struppigen Ackers unter mal mehr oder weniger schnell ziehenden Wolken“ erinnern sich die Mutter und ihre vier Töchter. Ihre Sätze türmen sie um sich wie gestapeltes Gepäck, das immer neu sortiert, trotzdem immer gleich schwer wiegt. Sie erinnern den Mann in Grau, das „Scheiß-Gärtchen“ des Großvaters, die Waschbeckennische im Klassenzimmer für Störenfriede, die Brechanfälle der Einen, den taubengrauen Bahnhof und schließlich die traumatische Fahrt ins gelobte Land, auf der der Vater das restliche Geld aus dem Zugfenster wirft, von den Grenzbeamten alle Sachen zerwühlt werden – schlussendlich die ernüchternde Ankunft im niedersächsischen Provinzstädtchen. Eine Ankunft, die dem, der sie am meisten wünschte, nie gelingen wird. Zum Leidwesen der anderen tritt der Vater fortan die Flucht in sein Inneres an. Zurück bleibt eine melancholische Schicksalsgemeinschaft.

Die Autorin Henriette Dushe wurde in Halle/Saale geboren. Nach langjähriger Tätigkeit als Erzieherin und Theaterpädagogin studierte sie zunächst Kulturarbeit in Potsdam und anschließend Szenisches Schreiben an der uniT Graz. Von 2002 bis 2011 arbeitete sie als Dramaturgin und Autorin beim freien Autoren- und Schauspielkollektiv unitedOFFproductions (Braunschweig/Berlin). Henriette Dushe wurde bereits mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet, u. a. 2008 mit dem Werkstattstipendium für Literatur der Jürgen-Ponto-Stiftung, 2009 mit dem Retzhofer Dramapreis für „MENSCHEN BEI DER ARBEIT“ (UA 2010 am Schauspiel Chemnitz), 2010 mit dem Werkstattstipendium für „SPRACHLOS DIE KATASTROPHEN IM BEREICH DER LIEBE“ am Staatstheater Mainz. 2013 wurde ihr der Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preis für Dramatik der Stadt Jena für „IN EINEM DICHTEN BIRKENWALD, NEBEL“ verliehen sowie der Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes für „LUPUS IN FABULA“.

Titelfoto und Bilderstrecke: Birgit Hupfeld
schauspiel-essen.de/stuecke/von-der-langen-reise-auf-einer-heute-ueberhaupt-nicht-mehr-weiten-strecke.htm
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  • Inszenierung
    Ivna Zic
  • Bühne und Video
    Martina Mahlknecht
  • Kostüme
    Sophie Reble
  • Komposition und Musikalische Leitung
    Johannes Kühn
  • Dramaturgie
  • Mutter
  • Eine
    Julia Goldberg Flora Pulina Stephanie Schönfeld Silvia Weiskopf
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