Liebe, Furcht und andere Dissonanzen
Stadttheater Bielefeld
Uraufführung 22.10.16
Im ersten Abend der neuen Spielzeit spürt TANZ Bielefeld den kontrastreichen Texturen zeitgenössischer Musik nach und geht zugleich ganz menschlichen Zuständen und ihren inneren wie äußeren Widersprüchen auf den Grund. Was hält die Menschen im Innersten zusammen? Zwischen Individuen, wie auch im großen Kollektiv bilden Emotionen den Kitt oder die Kluft in Beziehungsgeflechten. Wenn der Mensch ...
Im ersten Abend der neuen Spielzeit spürt TANZ Bielefeld den kontrastreichen Texturen zeitgenössischer Musik nach und geht zugleich ganz menschlichen Zuständen und ihren inneren wie äußeren Widersprüchen auf den Grund. Was hält die Menschen im Innersten zusammen? Zwischen Individuen, wie auch im großen Kollektiv bilden Emotionen den Kitt oder die Kluft in Beziehungsgeflechten. Wenn der Mensch sich allein von seinen Seelenlagen leiten lässt und abseits von rationalen Erwägungen agiert, bringt dies den gesamten Körper in Schwingungen. TANZ Bielefeld bewegt sich gemeinsam mit den Bielefelder Philharmonikern auf der Grundfläche menschlicher Erregungen.Zu entdecken für Auge und Ohr sind dabei Werke von vier jüngeren Vertretern der Musikgeschichte. Die europäischen Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert bilden den akustischen Raum und demonstrieren in ihrer Vielschichtigkeit wie impulsiv zeitgenössische Musik ist. Tristan Keuris entwickelte mit der Symphonie in D (1995) ein dichtes Werk, welches ebenso zwischen elegischem Stillstand und aufgewühlter Lebendigkeit balanciert. Francesco Antonionis verwendet eine minimalistische Musiksprache in der Komposition Macchine inutili (2007), welche im Kontrast dazu eine maschinelle Betrachtung forciert. Die Verwandlung 3 (2008, Neufassung 2010) von Wolfgang Rihm führt den Zuhörer durch ein stürmisches Gewitter hin zu einer filigranen Klangwelt. György Ligetis Concert Românesc (1951) ist eine Liebeserklärung an die rumänische Volkskultur, die er bereits mit 26 Jahren zu einem tänzerischen Kurzkonzert stilisierte. So ist sowohl der Tanz, als auch die Musik und das Bühnenbild ein fragiles Konstrukt, welches zwischen Polen der Extreme changiert. Und doch bleibt stets gemein das Streben nach Glück, dessen Ermangelung den Menschen zerreißt, jedoch auch zu einer Gemeinschaft verbindet.
- Inszenierung & Choreografie Simone Sandroni
- Musikalische Leitung Pawel Poplawski
- Bühne und Kostüme Stephan Mannteuffel
- Tanz Saori Ando
- Tanz Tommaso Balbo
- Tanz Hsuan Cheng
- Tanz Kenan Dinkelmann
- Tanz Gianni Cuccaro
- Tanz Jacob Gómez Ruiz
- Tanz Noriko Nishidate
- Tanz Ruud Sanders
- Tanz Johanna Wernmo
- Tanz Elvira Zúñiga Porras
- Mit Bielefelder Philharmoniker