Dämonen
Grillo-Theater (Schauspiel Essen)
nach dem Roman von Fjodor Dostojewski Deutsch von Swetlana Geier Bühnenfassung von Hermann Schmidt-Rahmer
Dostojewski greift in seinem zwischen 1870 und 1872 entstandenen großen Roman historische Ereignisse rund um den Terroristen Netschajew auf und entwickelt daraus ein faszinierendes, bisweilen surreal anmutendes Meisterwerk über Glaube und Fanatismus, Moral und Skrupel, Revolution und Religion. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert beschreibt Dostojewski nicht nur spannungsvoll den erbitterten Kampf der Generationen, sondern nahezu prophetisch die Mechanismen von Faschismus, Stalinismus und Terrorismus. Zugleich seziert er schonungslos ein desillusioniertes Menschengeschlecht auf der Suche nach Erlösung in einer gottlosen Welt – getrieben, fanatisch, verführbar.
Hermann Schmidt-Rahmer, geboren 1960 in Düsseldorf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in München und absolvierte ein Schauspielstudium an der Universität der Künste Berlin. Nach Engagements an der Freien Volksbühne Berlin, am Schauspielhaus Köln, am Hamburger Schauspielhaus und am Wiener Burgtheater arbeitet er seit 1990 als freier Regisseur, u. a. in Köln, Berlin, Basel, am Theater Dortmund, am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie am Schauspielhaus Bochum. Hermann Schmidt-Rahmer arbeitet zudem als Autor und Übersetzer und ist Professor für Szene an der Universität der Künste in Berlin. Im Jahr 2011 wurde er mit „Rechnitz. Der Würgeengel“ am Düsseldorfer Schauspielhaus für den Theaterpreis „DER FAUST“ nominiert. Hermann Schmidt-Rahmer arbeitete bereits mehrfach am Schauspiel Essen. Seine Inszenierung von Elfriede Jelineks „Ulrike Maria Stuart“ wurde beim NRW Theatertreffen 2012 mit dem Preis für die beste Inszenierung ausgezeichnet. Nach „Manderlay“ von Lars von Trier in der Spielzeit 2013/2014 inszenierte er 2015 „Wir sind die Guten“ von Mark Ravenhill und brachte in der Spielzeit 2015/2016 das Projekt „Ich habe nichts zu verbergen – Mein Leben mit Big Data“ zur Uraufführung. Wie in allen seinen Inszenierungen wird er auch bei „Dämonen“ einen deutlichen Bezug zu gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen unserer Zeit herstellen.
Gefördert vom Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen e.V.
Titelfoto und Bilderstrecke: Martin Kaufhold
- Inszenierung
- Bühne
- Mitarbeit Bühne Friederike Külpmann
- Kostüme
- Dramaturgie
- Videografie Stefan Bischoff
- STEPAN Trofimowitsch Werchowenskij Thomas Büchel
- PJOTR Stepanowitsch Werchowenskij, sein Sohn
- WARWARA Petrowna Stawrogina
- NIKOLAJ Wsewolodowitsch Stawrogin, ihr Sohn Alexey Ekimov
- MARJA Timofejewna Lebjadkina Gro Swantje Kohlhof
- LISAWETA Nikolajewna Tuschina Cynthia Cosima Erhardt
- JULIJA Michajlowna von Lembke, Gouverneursgattin
- Iwan Pawlowitsch SCHATOW
- Sergej Wassiljitsch LIPUTIN Axel Holst
- Pawel Pawlowitsch GAGANOW
- Arina SCHIGALJOWA Stephanie Schönfeld
- WIRGINSKIJ Stefan Migge
- ERKEL Philipp Noack